Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt! „die umweltberatung“ gibt Tipps, um die heiße Zeit erträglicher zu machen – ganz ohne Klimaanlage. Jalousien runter und Fenster zu wenn’s draußen heiß wird! Beim Bauen oder Sanieren sind die Beschattung der Fenster und die Berechnung der sommerlichen Überwärmung unbedingt zu berücksichtigen.
Heiß werden Räume im Sommer dann, wenn das Haus schlecht isoliert ist, die Beschattung der Fenster fehlt oder wenn die Fenster untertags offen bleiben. „Sobald es am Vormittag draußen wärmer wird als drinnen ist es besser, die Fenster komplett zu schließen und nicht zu kippen. Das hört sich simpel an, wird aber oft nicht bedacht“, sagt Sabine Vogel, Energieexpertin von „die umweltberatung“.
Was alle täglich tun können
– Jalousien runterlassen oder Vorhänge zuziehen.
– Fenster zumachen, sobald die Außentemperatur die Raumtemperatur übersteigt.
– In der kühleren Nacht gut durchlüften, wenn möglich querlüften durch das Öffnen der Fenster an verschiedenen Seiten
– Interne Wärmequellen vermeiden – Fernseher, Computer etc. nicht auf Stand-by laufen lassen, sondern ganz abschalten – das spart auch Energiekosten und schont das Klima!
– Ein Ventilator kann hilfreich sein, wenn die Luft „steht“ – ein Ventilator verbraucht wesentlich weniger Energie als ein Klimagerät!
Was bei Hitze guttut, ist individuell verschieden. Die einen schwören darauf, die Ellbogen ins kalte Wasser zu tauchen und das Gesicht kalt zu waschen, die anderen stellen ihre Füße unter dem Schreibtisch in eine kleine Wanne mit kaltem Wasser. Auch das Besprühen mit einer Wasserspritzflasche kann Abhilfe verschaffen. Wichtig ist auf alle Fälle ausreichend zu trinken – rund zwei Liter Leitungswasser oder ungesüßten Kräutertee pro Tag.
Was Hausbauer und Hausbauerinnen tun können
Fensterplanung: Wer ein Haus plant, sollte an die Beschattung der Fenster von außen denken, zum Beispiel:
- großzügige Dachüberstände, Lamellenblenden
- Rollläden, Raffstores, Fensterläden, Markisen
- Bäume und Sträucher
Eine Innenjalousie lässt wesentlich mehr Sonnenwärme durch als eine Außenjalousie. Nicht nur der Sonnenschutz der Südfenster ist wichtig, sondern auch im Osten und Westen. Denn die Sonne steht im Westen und Osten tiefer als im Süden und so trifft die Strahlung großflächig in den Innenraum.
Dachflächenfenster haben den Nachteil, dass sie bei Regen geschlossen sein müssen. Auch Fenster bei denen das Dach darüber nicht vorspringt, sind nicht regensicher. Das sollte bei der Planung im Hinblick auf bessere Lüftung bedacht werden.
Massiv bauen
Je massiver Wand, Boden und Decke sind, desto weniger erwärmen sich die Räume im Sommer. Von alten, mit massiven Steinen gemauerten Gebäuden ist bekannt, dass sie auch im Sommer angenehm kühl sind. Massive Bauteile mit großer Wärmespeicherfähigkeit können viel Wärme aufnehmen, wodurch die Temperaturspitzen im Raum geringer ausfallen. Durch das Lüften in den Nacht- und Morgenstunden kühlen die Wände wieder ab.
Ein keramischer Fußboden, eine Vollziegelzwischenwand und dicker Lehmputz an Wand und Decke können auch im Fall der Leichtbauweise für bessere Speicherfähigkeit und geringere Aufheizung sorgen.
Sommerliche Überwärmung berechnen lassen
PlanerInnen können die potenzielle sommerliche Überwärmung von Räumen berechnen. Bei dieser Berechnung, basierend auf der ONORM B 8110 T.3, werden die Sonneneinstrahlung, die internen Wärmequellen, die Lüftung in der Nacht und die Speicherfähigkeit der Bausubstanz in Relation zueinander gesetzt.
Bei Dachschrägen ist im Neubau eine Wärmedämmung von 40 cm Stärke empfehlenswert. Wenn die Luft zwischen den Dachziegeln und der Holzschalung durchziehen kann, reduziert das zusätzlich das Aufheizen des Daches.