Mythen über Wasser und Kalk

Mythen über Wasser und Kalk

Hartes Leitungswasser fliesst in drei von vier Schweizer Haushalten. Darum sollte man Armaturen, Plättli und Haushaltsgeräte regelmässig entkalken. Doch in Wirklichkeit schadet kalkhaltiges Wasser weder den Leitungen noch unserer Gesundheit.

Ist weiches Wasser gesünder? Viel gehört, aber leider falsch! Calcium braucht der menschliche Körper, das von Natur aus in kalkhaltigem Wasser vorhanden ist. Dies ist für die Knochenstabilität und Knochenaufbau ein Leben lang wichtig. Besonders wichtig ist Calcium im Wachstum für Kinder und zur Vorbeugung von Osteoporose bei älteren Personen und Frauen. Studien zeigen, je niedriger der Kalkgehalt vom Trinkwasser, umso mehr steigt das Herzinfarktrisiko.

Ist weiches Wasser hygienischer? Stimmt leider nicht! In weichem, kalkarmen Wasser wird das Wachstum von Bakterien gefördert und kann somit schneller verkeimen.

Dusche entkalken und Waserstrahl wird weicher

Ist Duschen mit weichem Wasser angenehmer? Empfinden wir auf der Haut den Duschstrahl als zu hart, liegt das nicht am harten Wasser, sondern am verkalkten Duschkopf. Für einen höheren Wasserdruck und härteren Wasserstrahl sind die Verengungen der Düsen schuld. Hier hilft nur: Duschbrause entkalken!

Schadet kalkhaltiges Wasser den Leitungen im Haus? Im Wasser vorhandenes Kalk kleidet die Leitungen mit einer Art Schutzschicht aus und verhindert so die Korrosion durch Kohlensäure. Aggressiv ist hingegen weiches Wasser und kann bei Mettallteilchen zu Korrosion und bis zu «Lochfrass» führen. Auch Schwermetalle wie Blei und Kupfer können aus Leitungen gelöst werden.

Löst ein Wasserfilter alle Probleme? Leider ist das nicht der Fall. Für unerwünschte Stoffe im Wasser zu reduzieren hilft ein Wasserfilter. Auch sollte man bei gefiltertem Wasser Haushaltsgeräte regelmässig entkalken.  Wasserfilter, Wassertanks von Kaffeemaschinen oder Dampfgarer tendieren dazu schnell zu verkeimen. Entkalkt man regelmässig die Geräte, entzieht man den Keimen den Nährboden und man erreicht so  eine entkeimende Wirkung.

Essig ist kein Wundermittel gegen Kalk

Ist Essig die beste Waffe gegen Kalk? Essig wird gerne als Reinigungswunder gegen Kalk angepriesen – leider zu Unrecht! Essig verursacht nicht nur einen unangenehmen Geruch, er kann auch an Geräten mit Kunststoffteile haften bleiben. Essigsäure auf Kunststoffteilen kann so aggressiv wirken, dass der Weichmacher herausgelöst werden kann. Für die Entkalkung mit Essig braucht es deutlich mehr Zeit, als mit einem Entkalkungsmittel.

Reicht Zitronensäure zum Entkalken? Weitverbreitet ist dieser Irrglaube. Wissen muss man, dass sich bei Entkalkung mit Zitronensäure Niederschläge bilden können, die Funktionen der Haushaltsgeräte beeinträchtigen können. Es entsteht eine unlösliche Schicht, die den Kalkbelag versiegelt, und dieser dann kaum noch zu entfernen ist. Um ein vielfaches wirksames und schneller, ist ein professioneller Entkalker (z.B. Durgol) nötig.

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