Forsa-Studie zum Putzmarkt: Was die Deutschen ihrer Putzfrau wirklich zahlen

Forsa-Studie zum Putzmarkt: Was die Deutschen ihrer Putzfrau wirklich zahlen

Der Markt für Privatreinigungen in Deutschland ist riesig – und doch weitestgehend unerschlossen. Auf welchem Weg finden die Deutschen ihre Reinigungskraft und wie viel zahlen sie für die Dienstleistung? Im Auftrag von Deutschlands führendem Putzportal Helpling hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa untersucht, wie der Putzmarkt hierzulande funktioniert und gefragt, nach welchen Kriterien die Deutschen ihre Reinigungskraft auswählen.

Fast die Hälfte der Deutschen (48%) kann sich vorstellen, eine Reinigungskraft zu beschäftigen. Dies zeigt, wie unerschlossen der Reinigungsmarkt weiterhin ist – schließlich haben laut dem IW Köln erst 4,4 von 30 Millionen Haushalte in Deutschland eine Reinigungskraft. Die übrigen 52 Prozent, die den Bedarf einer Reinigungskraft verneinen, begründen, dass sie gerne selbst putzen (41%), es ihnen zu teuer ist (39%) oder sie keine fremde Person in ihr Zuhause lassen möchten (36%). Neben dem Bedarf an einer Wohnungsreinigung können sich die Befragten mit Hilfe im Haushalt vorstellen, auch weitere haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen: Wände streichen (36%), Hilfe beim Umzug (27%), das Aufpassen auf Haustiere (16%), Einkaufen & Möbel aufbauen (jeweils 14%) sowie Kinder betreuen (11%).

Die Suche einer Putzfrau erfolgt weiterhin privat

Wie intransparent der Markt ist, zeigt die zeitaufwendige und mühselige Suche nach einer geeigneten Reinigungskraft. Der beliebteste Weg der Deutschen ist weiterhin der informelle: 73 Prozent haben ihre Putzhilfe über die Empfehlung von Bekannten oder Freunden gefunden. Lediglich 10 Prozent haben über eine Anzeige im Aushang oder in einer Zeitung gesucht. Auch die Suche über professionelle Reinigungsunternehmen oder Kleinanzeigen im Internet war bei den Befragten bislang kaum relevant (insgesamt 10%).

Putzfrauen haben mehr Ansehen verdient, aber nicht mehr Lohn?

85 Prozent der Deutschen, die eine Haushaltshilfe beschäftigen, sind der Ansicht, dass der Beruf der Reinigungskraft ein höheres Ansehen verdient hat. Doch wie spiegelt sich das in der Bezahlung wieder? Keiner der Befragten gab an, ihrer Reinigungskraft weniger als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro zu zahlen. Dennoch: Rund ein Viertel (23%) zahlen zwischen 8,50 und 10 Euro pro Stunde. Über die Hälfte (53%) der Befragten geben für ihre Reinigungskraft 10-12 Euro aus. 24 Prozent sind bereit, mehr als 12 Euro pro Stunde zu zahlen. Demzufolge wird der Reinigungsmarkt weiterhin vom Billiglohn dominiert – die Deutschen zeigen keine höhere Zahlungsbereitschaft, obwohl sie überwiegend ein höheres Ansehen für die Branche fordern.

So häufig lassen die Deutschen putzen

Die Warenkörbe der Deutschen sind groß: Sechs von zehn Befragten (61%), die eine Reinigungskraft beschäftigen, nehmen sie einmal pro Woche oder häufiger in Anspruch. Rund ein Viertel (28%) lässt die Wohnung alle zwei Wochen reinigen. Nur 6 Prozent der Befragten lassen ihre Putzkraft seltener kommen. Bei über zwei Drittel (69%) der Haushalte ist eine Putzkraft durchschnittlich mindestens 3 Stunden oder länger im Einsatz. Nur bei 31 Prozent der Personen kommt die Reinigungskraft für 2 Stunden oder weniger. Daraus ließe sich erschließen, dass bei der durchschnittlichen Putzdauer von 3,5 Stunden pro Woche bei einer Bezahlung von rund 12 Euro pro Stunde der durchschnittliche Warenkorb eines Deutschen 168 Euro pro Monat betragen würde.

Vertrauen und Sicherheit wichtiger als Gründlichkeit
70 Prozent der Haushalte, die eine Reinigungskraft beschäftigen, bevorzugen eine weibliche Person. Der ausschlaggebendste Grund: Wer eine weibliche Putzhilfe vorzieht, fühlt sich bei ihr sicherer (56%). Deutlich seltener (20%) wird eine geringere Gründlichkeit des männlichen Geschlechts genannt. Bei diesen Angaben gibt es zwischen Männern und Frauen kaum relevante Unterschiede – dies bedeutet: Auch Männer wählen in erster Linie eine weibliche Putzhilfe, weil sie sich bei dieser sicherer fühlen. Darüber hinaus sind die Deutschen bereit, für Sicherheit beim Reinigen mehr auszugeben: Über zwei Drittel (44%) würden mind. 2 Euro mehr zahlen, wenn die Reinigungskraft haftpflicht- und unfallversichert ist.

Diese Daten stimmen auch mit den Kriterien überein, die den Deutschen bei der Auswahl ihrer Reinigungskraft besonders wichtig sind: 85 Prozent der Befragten wollen der Person vertrauen können. Nicht unwichtig, aber wesentlich seltener genannt, folgen an zweiter und dritter Stelle, dass die Reinigungskraft Deutsch spricht (37%) und legal arbeitet (36%). Das Kriterium der Putzqualität spielt eine eher untergeordnete Rolle und wird nur von 29% der Deutschen genannt, die eine Reinigungskraft beschäftigen. Des Weiteren ist den Befragten besonders wichtig, Termine flexibel verschieben zu können (25%) sowie eine unfall- und haftpflichtversicherte Putzhilfe zu beschäftigen (20%).

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