Beim Waschen Energie und Geld sparen und so die Umwelt schonen

Beim Waschen Energie und Geld sparen und so die Umwelt schonen

Ökologie, Ökonomie und Soziales sind die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Am Beispiel von Haushaltstätigkeiten wie dem Wäschewaschen lässt sich gut nachvollziehen, dass diese drei Säulen miteinander verbunden sind: Es geht darum, Energie und Waschmittel sparsam einzusetzen. So wird die Umwelt geschont und gleichzeitig werden die Haushaltskosten gesenkt.

Viel Energie und Geld lässt sich sparen, wenn die Wäsche im Freien und nicht im Wäschetrockner getrocknet wird. Hier spielt aber auch der soziale Aspekt eine Rolle, weil nicht alle einen Trockenplatz im Freien und genug Zeit haben, die Wäsche nach draußen zu tragen und auch nicht alle körperlich dazu in der Lage sind.Etwa 7,5 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt werden durch Tätigkeiten rund um die Wäschepflege verursacht. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) informiert, wie das Wäsche waschen und -trocknen sowie Bügeln umweltfreundlich und zeit- und geldsparend gelingt.

Ist getragene Wäsche wirklich Schmutzwäsche?

Landet abends die getragene Oberbeleidung automatisch im Schmutzwäschekorb? Oder wandert sie zuerst auf den berühmten „Kleiderberg“-Stuhl, um anschließend doch im Wäschekorb zu landen? Für einige getragene Kleidungsstücke reicht es aus, wenn sie gelüftet werden. Kleinere Verschmutzungen können ausgebürstet oder mit einem Fleckentferner behandelt werden. Unterwäsche, Socken und verschwitzte Textilien oder Kleidung von erkrankten Personen sollten hingegen direkt in der Schmutzwäsche landen. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.

Waschmaschine richtig beladen

Einige moderne Waschmaschinen können die Wäsche wiegen und zeigen an, wann die Höchstmenge an Textilien für das ausgewählte Waschprogramm erreicht ist. Sonst gilt: Beladen Sie die Maschine im Baumwoll- bzw. Koch-/Buntprogramm gemäß Betriebsanleitung möglichst voll. Bei Feinwäsche darf die Maschine nur etwa zur Hälfte gefüllt werden, bei Wolle und Seide nur zu einem Viertel.

Waschmittel nicht nach „Gefühl“ oder Augenmaß dosieren

Der Grad der Verschmutzung, die Menge der Textilien und die Wasserhärte bestimmen die benötigte Menge an Waschmittel. Erfahren kann man die Wasserhärte bei den Wasserversorgern z. B. auf deren Internetseiten oder auf der Wasserrechnung. In Städten, die ihr Wasser aus unterschiedlichen Regionen beziehen, kann sich die Wasserhärte von einem Stadtviertel zum anderen stark unterscheiden, manchmal sogar in derselben Straße. Dosierhilfen sind z. B. in Drogeriemärkten kostenlos erhältlich oder werden von den Herstellern auf Anforderung kostenlos zugeschickt. Permanentes Unterdosieren von Waschmitteln schadet der Maschine und Wäsche gleichermaßen, Überdosieren führt nicht zu einem besseren Waschergebnis. Empfehlenswert sind hochkonzentrierte Waschmittel. Viele Flüssigwaschmittelhersteller haben seit dem Jahr 2018 ihre Rezepturen verändert: Jetzt lautet die Empfehlung bei 4,5 Kilogramm normal verschmutzter Wäsche und mittlerer Wasserhärte maximal 55 statt bisher 70 Milliliter. Die Umwelt wird nicht nur durch den geringeren Verbrauch des Waschmittels entlastet, sondern auch durch den geringeren Verpackungs-und Transportaufwand. Auf den Packungen von Waschmitteln ist die durchschnittliche Anzahl der Waschmaschinenfüllungen angegeben, die mit dem Inhalt gewaschen werden können. Viele Einzelhändler geben am Regal den Preis pro Waschladung an. Ein Vergleich ist somit leicht und lohnt sich.Bei möglichst niedriger Temperatur waschen, um Energie und auch Geld zu sparen. Auch bei der Wahl der richtigen Waschtemperatur empfiehlt sich ein Blick auf das Pflegeetikett. Die meiste Energie benötigt eine Waschmaschine zum Erhitzen des Wassers. Umso wichtiger ist es, dass bei niedriger Waschtemperatur gewaschen wird. Die geringere Temperatur wird insbesondere bei den ECO-Programmen durch eine längere Waschzeit kompensiert, damit die Flecken zuverlässig entfernt werden. Zudem entfalten moderne Waschmittel ihre Waschkraft auch schon bei niedrigen Temperaturen – 30 Grad Celsius sind hierfür ausreichend. Einmal im Monat sollte ein Waschgang mit 60 Grad Celsius mit einem festen Voll- oder Universalwaschmittel als Pulver, Granulat oder Perlen durchgeführt werden, z. B. beladen mit unempfindlicher weißer Wäsche oder Küchentextilien. Das dient der Waschmaschinenhygiene und beugt schlechten Gerüchen vor. Kurzwaschprogramme sparen zwar Zeit, verbrauchen aber deutlich mehr Wasser und Energie als normale Programme.

Eine Temperaturstufe weniger spart 2.1 Terrawattstunden Strom und damit 1.3 Mio. Tonnen CO2

Mit nur einer Temperaturstufe weniger je Waschgang könnten alle Haushalte in Deutschland zusammen jährlich insgesamt circa 2,1 Terrawattstunden Strom und dadurch 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2)-Emissionen einsparen. Diese Energiemenge würde ausreichen um eine Million Energiesparlampen, die jeweils eine Leistung von 5 Watt haben, 50 Jahre lang ohne Unterbrechung leuchten zu lassen.

Öfter mal auf den Trockner verzichten und clever bügeln

Der Trockner ist praktisch und spart Zeit, da nicht jedes Kleidungsstück einzeln aufgehängt werden muss. Aber er gehört zu den Geräten im Haushalt, die viel Energie verbrauchen und vergleichsweise hohe Kosten verursachen. Die Wäsche im Freien zu trocknen, spart in einem Vier-Personen-Haushalt bis zu 160 Euro pro Jahr. Sogar im Winter bei Minusgraden kann die Wäsche draußen getrocknet werden. Übrigens: Wer beim Aufhängen der Textilien clever vorgeht und z. B. noch feuchte Hemden und Blusen auf Kleiderbügel hängt, spart sich ärgerliche Knickfalten und anschließend häufig auch das Bügeln. Bügel-Fans sollten die zu bügelnden Kleidungsstücke nach der benötigten Heizstufe des Bügeleisens sortieren, so kann die Aufheizzeit und die Restwärme nach Abschalten des Geräts am effizientesten genutzt werden. Zusätzlich erleichtert der Einsatz von Weichspülern das Bügeln.

Was steckt dahinter?

Am Beispiel von Waschen, Geschirrspülen und Putzen im Haushalt lässt sich der eher abstrakte Begriff „Nachhaltigkeit“ sehr gut erläutern. Gleichzeitig kann an diesen Beispielen verdeutlicht werden, dass immer soziale, ökologische und ökonomische Aspekte zusammenhängen. So spart das Trocknen im Freien Geld und schont die Umwelt (Ökonomie und Ökologie), erfordert aber mehr Zeit (Soziales) als die Benutzung des Wäschetrockners. Auf europäischer Ebene gibt es vom Internationalen Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelverband (A.I.S.E, Brüssel) die Initiative Nachhaltiges Waschen und Reinigen, an der europaweit 250 Hersteller und Vertreiber von Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel teilnehmen. Neben dem firmenbezogenen Siegel gibt es ein produktbezogenes, das z. B. besonders konzentrierte und dadurch sehr ergiebige Produkte kennzeichnet. Zusätzlich wird auf den Etiketten der Produkte über nachhaltige Anwendung informiert, z. B. bei möglichst niedriger Temperatur zu waschen und die Waschmaschine möglichst voll zu beladen. Über 90 Prozent der in Europa erzeugten und vermarkteten Produkte stammen mittlerweile von überprüften Herstellern, die an Nachhaltigkeitsinitiativen teilnehmen.

Mehr Tipps & Tricks zur Haushaltspflege: https://www.ikw.org/haushaltspflege/themen/detail/waeschewaschen-und-waeschetrocknen-551/

Informationen zum FORUM WASCHEN: https://www.forum-waschen.de/nachhaltig-waschen-abwaschen-reinigen.html

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