Ameisen im Haus ohne Chemie bekämpfen

Ameisen im Haus ohne Chemie bekämpfen

Gerne lässt man bei schönem Wetter Türen und Fenster offen; und oft krabbeln dann die Ameisen ins Haus. Damit die Tierchen nicht erst den Weg ins Haus finden, kann gewöhnliche Kreide helfen. Wie aber wird man die emsigen Arbeitstiere wieder los, wenn sie schon in der Wohnung sind?

Ameisen sind recht nützliche Tiere, sie lockern mit ihren weitläufigen Gangsystemen den Erdboden auf und fördern das Wachstum der Pflanzen. Der Boden wird zusätzlich mit natürlichem Dünger verbessert, der in Form von Biomasse reichlich in die Erde eingebracht wird.

Was können Ameisen im Haus anrichten?

Haben die kleinen Tierchen einmal den Weg ins Haus gefunden, sind sie sehr lästig und können auch Schaden anrichten. Ameisen sind sogenannte Vorratsschädlinge, die sich von zucker- und eiweisshaltigen Lebensmittel bevorzugt ernähren. Befallene Lebensmittel müssen unbedingt entsorgt werden, da sie Keime übertragen können. Von den Insekten auch ungeniessbare Gebrauchsgegenstände sind nicht sicher. Sie können auch schon mal in elektrische Geräte klettern und so einen Kabelbrand auslösen.

Unangenehm sind die Bisse und Stiche von Ameisen, mehr aber nicht. In unseren Breitengraden sind die Arten für Menschen meist ungefährlich, sofern man nicht Allergiker ist. Hierzulande führt das Sekret nur zu einer vorrübergehenden Reizung der Haut.

Ausserhalb des Hauses, in Wandrissen, unter Steinen und Platten oder an geschädigtem Holz, haben die meisten Ameisen ihre sogenannten Nester. Sie bilden regelrechte Ameisenstrassen, auf der Suche nach Nahrungsmittel schlüpfen sie durch Wandlücken, undichte Fenster und Türen. Diese Strassen entstehen durch Duftstoffmarkierungen. Die Ameisen kennzeichnen den Weg, je attraktiver das Futter, umso stärker der Signalduft, was wiederum mehr Ameisen anlockt.

Ameisen bekämpfen ohne Chemie

Zum eigenen Schutz sollte man bei der gezielten Bekämpfung der Ameisen auf chemische Mittel verzichten. Nicht nur für Tiere, sind chemische Biozide schädlich, auch für empfindliche Personengruppen wie Babys, Schwangere oder Kranke kann es problematisch werden, sollten sie mit den Giften in Kontakt kommen. Durch ihre Langlebigkeit schädigen sie auch die Umwelt, da sie in die Luft gelangen, und über das Ab- und Grundwasser in den Boden geleitet werden.

Was man grundsätzlich bei Befall tun kann

Sollten die kleinen Plagegeister sich schon im Haus oder in der Wohnung befinden, sind folgende Fragen wichtig:

– Wie kommen die Ameisen ins Gebäude und wo ist ihr Nest?

– Welche Ameisensorte ist es?

– Welche Nahrungsmittel werden bevorzugt?

Professionelle Schädlingsbekämpfer oder ein Bausachverständige können bei der Bekämpfung hilfreich sein.

Oft gibt es aber einfachere Mittel um diese Tierchen loszuwerden. Die nachfolgenden Tipps haben sich gegen Ameisen im Haus bewährt.

Ameisen mit Hausmitteln bekämpfen

Zimtpulver, Essig oder Zitronenschalen vor den Zugängen auslegen. Die Ameisen werden durch die intensiven Gerüche abgeschreckt.

Versperrte Zugänge

Mit Silikon, Leim oder Lehm sollten Spalten und Ritzen, wodurch Ameisen ins Haus eindringen können, abgedichtet werden.

300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Wermutkraut in 10 Liter Wasser anrühren und diese Brühe 14 Tage gären lassen. Dieses Gebräu wird dann in den Ameisenbau gegossen.

Einen dicken Strich mit Kreide auf den Boden ziehen und diesen immer wieder auffrischen, so kann man die Plagegeister schon vor dem Haus abwehren. Ameisen mögen Kreide nicht, es ist eine unüberwindbare Barriere für sie.

Ameisen umsiedeln

Ein Ameisenvolk, ausserhalb eines Gebäudes, kann komplett umgesiedelt werden. Man füllt einen Blumentopf mit Erde oder Holzwolle und stellt ihn umgekehrt auf das Nest. Sind die Ameisen umgezogen, mit einem Spaten den Topf aufnehmen und an einen neuen Ort setzen.

Befindet sich das Nest bereits in einem angelegten Blumentopf oder Kübel, setzt man diesen wiederholt unter Wasser, bis das Volk sich einen anderen Wohnort gesucht hat.

Wiederholt auf einer Ameisenstrasse ausgelegt Kräuter wie Lavendelblüten oder Lavendelöl, Wacholderblätter, Kerbel, Thymian, Zitronenkraut oder Farnkraut, schreckt Ameisen ab. Der Orientierungssinn wird gestört und werden auf Dauer vertrieben.

Man sollte stets achten, dass keine Futterreste im Hundenapf oder Katzen-Schälchen verbleiben.

Als Köder dient Hirschhornsalz zusammen mit Zucker. Dieser Backzusatz setzt giftiges Ammoniak frei, wenn die Ameisen es verspeisen.

Köderfallen sind effektiv, aber nicht nur für Ameisen giftig. Mit dem Insektizid Spinosad zum Beispiel, enthalten sie einen Lockstoff. Ameisen nehmen das Gift auf und tragen es in ihren Bau, so wird die gesamte Population bekämpft. In Haushalten mit Kindern sollte auf eine ungiftige Ameisenbekämpfung zurückgegriffen werden.

Lebensmittel dicht verschliessen

Damit Ameisen erst nicht angezogen werden, sollte man Lebensmittel immer trocken, sauber und dicht lagern. Nahrungsmittel in Glas- oder Keramikgefässen mit Gummidichtungen am Deckel aufbewahrt, sind am besten aufgehoben. Noch effektiver sind Gefässe mit einem Klippverschluss.

Wenn alles wirkungslos bleibt und der Befall schlimm ist, sollte man sich an einen Schädlingsbekämpfer wenden. Nicht auf eigene Faust mit hochgiftigen Bioziden gegen Ameisen vorgehen. Das gilt vor allem wieder für Haushalte mit Kindern.

Kein Backpulver gegen Ameisen verwenden

Die Insekten die Backpulver fressen, platzen, da dieses Pulver in ihrem Magen aufquillt. Diese Methode funktioniert, doch es bedeutet auch unnötige Qualen für die Ameisen. Andere Hausmittel mit denen man die Ameisen vertreiben kann, sind auf alle Fälle vorzuziehen.

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